Mitarbeitergewinnung im Handwerk: Warum Social Media das Recruiting revolutioniert

Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern im Handwerk stellt für viele Betriebe eine der größten Herausforderungen dar. In Zeiten des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels wird es zunehmend schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Doch während traditionelle Methoden wie Zeitungsanzeigen und Jobbörsen immer weniger Erfolg bringen, bietet digitales Recruiting über Social Media völlig neue Möglichkeiten, genau die Zielgruppen zu erreichen, die für Handwerksbetriebe relevant sind.

Mitarbeitergewinnung im Handwerk

1. Warum herkömmliche Methoden oft nicht mehr ausreichen

Handwerksbetriebe setzen häufig noch auf klassische Methoden der Mitarbeitergewinnung: Jobanzeigen in der regionalen Zeitung, Aushänge im Geschäft oder Einträge auf Jobportalen. Doch diese Ansätze haben ihre Grenzen. Laut einer Studie der Bundesagentur für Arbeit sind mittlerweile mehr als 80 % der Arbeitssuchenden aktiv oder passiv auf Social Media unterwegs. Besonders junge Fachkräfte, also genau die Zielgruppe, die Handwerksbetriebe dringend benötigen, sind nur noch selten auf den traditionellen Wegen zu finden.

Ein weiteres Problem: Die Reichweite klassischer Anzeigen ist begrenzt. Selbst die bekanntesten Jobportale werden von potenziellen Kandidaten oft nicht genutzt, weil sie sich nicht aktiv auf Jobsuche befinden. Hier liegt die Chance von Social Media: Es ermöglicht, auch Personen anzusprechen, die aktuell nicht aktiv nach einem neuen Job suchen, aber offen für neue Möglichkeiten sind.

2. Wie Social Media Recruiting funktioniert

Beim digitalen Recruiting über Social Media geht es darum, dort präsent zu sein, wo die potenziellen Mitarbeiter ihre Zeit verbringen. Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und Linked bieten hierfür ideale Voraussetzungen. Sie ermöglichen es, gezielt auf die Interessen und Verhaltensweisen der Nutzer einzugehen und die Botschaft in einem Umfeld zu platzieren, das die Zielgruppe aktiv nutzt.

Gezielte Anzeigen

Mithilfe von zielgerichteten Werbekampagnen können Handwerksbetriebe genau die Menschen ansprechen, die für ihre offenen Stellen in Frage kommen. Durch präzise Targeting-Optionen lassen sich Faktoren wie Alter, Wohnort, Berufserfahrung und Interessen berücksichtigen. So können Sie beispielsweise gezielt potenzielle Azubis, erfahrene Handwerker oder Quereinsteiger ansprechen.

Employer Branding

Social Media bietet nicht nur die Möglichkeit, offene Stellen zu bewerben, sondern auch die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. Ein authentisches Auftreten, Einblicke in den Arbeitsalltag und die Präsentation von Benefits schaffen Vertrauen und machen den Betrieb für potenzielle Kandidaten attraktiver. Gerade im Handwerk, wo ein familiäres Arbeitsumfeld und Teamgeist geschätzt werden, können Sie sich so deutlich von der Konkurrenz abheben.

3. Vorteile des digitalen Recruitings im Handwerk

Erhöhung der Reichweite: Eine gut durchdachte Social-Media-Kampagne kann innerhalb kürzester Zeit Tausende von Menschen erreichen, und das zu einem Bruchteil der Kosten traditioneller Printanzeigen. Das erhöht die Chance, auch passive Bewerber anzusprechen, die sonst nicht auf eine Stellenanzeige gestoßen wären.

Schnelligkeit: Während traditionelle Rekrutierungsmethoden oft Wochen oder Monate in Anspruch nehmen, kann die Zeitspanne bis zum ersten Bewerbungseingang bei einer Social-Media-Kampagne nur wenige Stunden betragen. Gerade in einem so dynamischen Umfeld wie dem Handwerk, wo offene Stellen schnell besetzt werden müssen, ist diese Geschwindigkeit ein enormer Vorteil.

Kosteneffizienz: Viele Handwerksbetriebe schrecken zunächst vor den vermeintlich hohen Kosten von Social-Media-Kampagnen zurück. Doch im Vergleich zu herkömmlichen Methoden sind die Kosten meist deutlich geringer – insbesondere, wenn man die Ersparnisse durch die kürzere Besetzungszeit und die höhere Erfolgsquote berücksichtigt.

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4. Häufige Vorurteile gegen Social Media Recruiting und warum sie nicht stimmen

  • „Meine Bewerber sind nicht auf Social Media unterwegs.“ Studien zeigen, dass mittlerweile fast 90 % der Deutschen Social Media nutzen. Auch im Handwerk sind die Plattformen fest verankert, sei es durch private Nutzung oder das berufliche Interesse an Themen wie Heimwerken und Bauprojekten. Selbst ältere Fachkräfte sind zunehmend auf Plattformen wie Facebook aktiv.
  • „Wir brauchen keine fancy Videos oder aufwändige Posts.“ Social Media Recruiting muss nicht kompliziert sein. Oft reichen authentische Bilder aus dem Arbeitsalltag, kurze Mitarbeiterinterviews oder einfache Textanzeigen, die auf den Punkt gebracht sind. Wichtig ist, dass die Inhalte authentisch sind und zum Betrieb passen.
  • „Das ist doch nur etwas für große Unternehmen.“ Gerade kleine und mittelständische Handwerksbetriebe haben auf Social Media eine große Chance. Sie können mit Persönlichkeit und Nähe punkten und sich so von anonymen Konzernen abheben. Ein kleiner Familienbetrieb kann durch Einblicke hinter die Kulissen und direkte Ansprache oft viel erfolgreicher sein als ein großes, unpersönliches Unternehmen.

5. Praxisbeispiel: Erfolgreiches Social Media Recruiting im Handwerk

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie erfolgreich digitales Recruiting im Handwerk sein kann. Die Firma Schneidewind Heizung und Sanitär hatte Schwierigkeiten, qualifizierte Monteure zu finden. Trotz mehrmonatiger Anzeigen auf Jobportalen und in der regionalen Zeitung blieb die Resonanz gering. Nach der Umstellung auf Social Media Recruiting änderte sich das Bild jedoch schnell.

Mithilfe einer gezielten Kampagne auf Facebook und Instagram wurden potenzielle Kandidaten in einem Umkreis von 50 Kilometern angesprochen. Die Kampagne setzte auf einfache, aber authentische Videos, in denen die Monteure des Unternehmens über ihren Arbeitsalltag berichteten. Innerhalb von zwei Wochen gingen 15 Bewerbungen ein, und die vakante Stelle konnte besetzt werden – deutlich schneller und kostengünstiger als mit herkömmlichen Methoden.

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6. So starten Sie mit Social Media Recruiting in Ihrem Handwerksbetrieb

  • Definieren Sie Ihre Zielgruppe. Überlegen Sie, wen Sie ansprechen möchten: Azubis, erfahrene Handwerker, Quereinsteiger? Je klarer Sie Ihre Zielgruppe definieren, desto gezielter können Sie Ihre Kampagne ausrichten.
  • Setzen Sie auf Authentizität. Zeigen Sie echte Einblicke in Ihren Betrieb und stellen Sie Ihre Mitarbeiter in den Vordergrund. Potenzielle Bewerber möchten sehen, wie es ist, bei Ihnen zu arbeiten.
  • Nutzen Sie die richtigen Plattformen. Während Instagram und TikTok ideal sind, um junge Talente zu erreichen, bietet sich Linked vor allem für die Ansprache von Fachkräften an. Facebook kann als Plattform für eine breite Zielgruppe sinnvoll sein.
  • Messen Sie den Erfolg. Analysieren Sie die Ergebnisse Ihrer Kampagne und passen Sie diese gegebenenfalls an. Achten Sie auf Kennzahlen wie Reichweite, Klickrate und die Anzahl der Bewerbungen. Mehr Info unter: Mitarbeitergewinnung Handwerk.

Fazit

Digitales Recruiting über Social Media ist für Handwerksbetriebe eine der effektivsten Methoden, um in Zeiten des Fachkräftemangels qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Es bietet die Möglichkeit, gezielt und kosteneffizient die Menschen anzusprechen, die Sie wirklich erreichen möchten. Wer sich auf diese moderne Art der Mitarbeitergewinnung einlässt, wird schnell feststellen, dass Social Media kein „nice-to-have“, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor ist.

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