In der heutigen Gesellschaft herrscht überwiegend das Bild vom Abiturienten, der danach an eine Hochschule geht und Jura, BWL oder Maschinenbau studiert. Diese Annahme ist mittlerweile jedoch fernab der Realität. Viele Abiturienten möchten gar nicht studieren und bevorzugen eine Ausbildung. Laut aktuellen Erhebungen entscheidet sich mehr als ein Drittel aller Abiturienten für eine Ausbildung und gegen ein Studium.
Dass so viele Abiturienten eine Ausbildung anfangen, war nicht immer so. Noch im Jahr 2009 lag die Quote bei nur 20%. Ein Hauptgrund für diesen Trend ist, dass man in den letzten Jahren gelernt hat, dass ein Studium nicht für jeden Menschen geeignet ist. In früheren Generationen galten Abitur und ein abgeschlossenes Studium fast schon als Statussymbol. In den letzten 20 Jahren steigt die Anzahl der Abiturienten und Studienanfänger stetig an. Noch vor knapp 50 Jahren lag die Studentenquote eines Jahrgangs bei nur 5%, heute liegt diese Quote bei 40%. Viele Studierende merken aber auch während des Studiums, dass diese Form der Ausbildung, denn auch ein Studium ist am Ende des Tages nichts anderes als eine Ausbildung, nicht für sie geeignet ist.
Der Irrglaube, man sei dazu verdammt ein mittelmäßiges Leben zu führen, ist falsch und das kommt langsam auch in der Gesellschaft an. Gerade junge Generationen suchen nach dem Sinn im Leben und kommen zu dem Schluss, dass ein hohes Gehalt nicht alles ist. Eine abgeschlossene Ausbildung muss außerdem nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Ganz im Gegenteil: In vielen Fällen ist die abgeschlossene Ausbildung nur die Basis für den anschließenden Karriereweg. Man kann sich in vielen verschiedenen Bereichen spezialisieren und beispielsweise einen Meister oder Techniker anhängen. Die IHK bietet für fast alle Ausbildungsbereiche tiefergehende Spezialisierungen an, so dass man in seinem Spezialgebiet ein ähnliches Know-How erreichen kann, wie jemand der ein Studium in die gleiche Richtung abgeschlossen hat.
Nur weil man sich nach dem Abitur dazu entschieden hat eine Ausbildung zu beginnen, statt gleich studieren zu gehen, bedeutet das nicht, dass der Karriereweg des Studiums nun versperrt ist. Im Gegenteil: In den letzten Jahren kann man immer häufiger beobachten, dass nach der Ausbildung, häufig sogar erst nachdem man einige Jahre Arbeitserfahrung hat, noch ein Studium angestrebt wird. Warum das so ist, lässt sich am Beispiel des Handwerks gut nachvollziehen. Wer eine handwerkliche Ausbildung macht, gute Arbeit leistet und befördert wird, der bekommt auch mehr Aufgaben, welche mit Führung, Planung, Kalkulation und Kommunikation zu tun haben. Hier bietet sich eine Hochschulausbildung an, weil diese Fähigkeiten in Ausbildungen eher selten vermittelt werden.
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